Tai Chi

Was ist Tai Chi Ch‘uan?

Tai Chi zählt zu den weltweit populärsten Kampfkünsten. Besonders in China ist Tai Chi ein Volkssport für jedermann. Ursprünglich wurde Tai Chi vorrangig von der Aristokratie und dem Adel für den bewaffneten und unbewaffneten Nahkampf genutzt. Heute stehen häufig die gesundheitlichen Aspekte des Tai Chi im Vordergrund.
Das moderne Tai Chi lehrt besonders die ruhigen und entspannten Bewegungen. Die Konzentration während den Übungen ähnelt einer Meditation. Zudem unterstützt Tai Chi die Persönlichkeitsentwicklung. Auch wenn der Kampfkunstcharakter heute nicht mehr vordergründig ist, sollte man den ursprünglichen Sinn der Techniken nicht vernachlässigen.

Was bedeutet Tai Chi Ch‘uan?

Taiji = Einheit von Yin und Yang
Im Daoismus bedeutet Taiji das höchste Wirkprinzip, welches meist durch das Wechselseitige der universellen Kräfte Yin und Yang dargestellt wird.

Quan (Ch’uan) = Faust
Im Bereich des Kampfsportes steht Quan für „leere Hand“ und damit für den waffenlosen Kampf. Im Tai Chi selbst steht Quan zudem für die Materie, die durch Taiji sichtbar wird.
Gegensätzlich zu Tai Chi Ch’uan gibt es auch Tai Chi Dao, welches sich mit dem Kampf mit Säbeln befasst und Tai Chi Jian, welches vordergründig den Schwertkampf darstellt.

Prinzipien des Tai Chi

Das Hauptprinzip des Tai Chi ist Wechsel. Zum einen bedeutet das der Wechsel zwischen Hart und Weich, zum anderen zwischen Vor und Zurück.
Übungen und Bewegungen sollen natürlich, locker, entspannt und konzentriert ausgeführt werden. Wichtig ist dabei, dass die Bewegungen flüssig ineinander übergehen.
Das Tai Chi beinhaltet keine Kraftübungen, Bruchtests oder Abhärtungsübungen. Viel mehr wird bei den Bewegungen minimale Kraft aufgewendet, damit man Techniken möglichst korrekt ausführt.

Bewegungsabläufe und Formen

Während der Formen und Bewegungsübungen soll der Körper entspannt bleiben. Das bedeutet, dass nur die benötigten Muskeln angespannt werden, während die restlichen Muskeln in Ruhe sind.
Die Formen, die Übungsgut genannt werden, sind vorgeschriebene Bewegungsabläufe, die einen Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner darstellen. Die Formen können sowohl synchron in Gruppen geübt werden, als auch allein.
Ergänzend zu den waffenlosen Formen lassen sich im Tai Chi ebenfalls Formen finden, die zum Beispiel mit Schwertern oder Fächern ausgeführt werden. Diese Waffenformen beinhalten meist schnellere und explosive Bewegungen.